Salzburg, 2. Februar 2017 – Selbst mehrere ärztlichen Gutachte, wonach Wilhelm Wallner seine chronischen Schmerzen nur mit Cannabis und Cannabisöl behandeln kann, schützten den Cannabis Social Club (CSC) Salzburg Gründer Wilhelm Wallner nicht vor einer Gefängnisstrafe.
Am 1. Februar wurde Wallner zu 2 Monaten bedingter Haft verurteilt, obwohl er selbst nach Ansicht der Amtsärzte haftunfähig ist. Ein trauriges Beispiel dafür, wie die Halsstarrigkeit der österreichischen Regierung Menschen zugrunde richtet, nur weil sie ihre Schmerzen wirksam bekämpfen wollen.
Der 57-Jährige kämpft seit Jahren dafür, dass Schwerkranke auch in Österreich Cannabis auf Rezept erhalten können – so wie seit Kurzem in Deutschland. Seit einem Arbeitsunfall leide er unter schweren chronischen Schmerzen, sagte der Mann bei dem Prozess. Offiziell zugelassene Medikamente – darunter auch Morphium – hätten bei ihm nicht angeschlagen. Deshalb habe ihm der Arzt die Nutzung von Marihuana empfohlen, schilderte der 57-Jährige.
Er bekam dann auch ein Rezept für ein Medikament, das THC enthält. Die Kosten dafür waren dem Pensionisten allerdings zu hoch. Deshalb beschloss er vor fast zehn Jahren, den Hanf selbst anzubauen. Er brühte das Kraut zu einem Tee auf. Seither seien die Schmerzen im Sprunggelenk und auch die Depressionen wesentlich weniger geworden, sagte der Mann.
Frühere Berichte zu Willis Leidensweg durch die Mühlen der Justiz:
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